Die Resilienzforschung fand heraus, welche Faktoren sich positiv auf die Bewältigung widriger Lebensumstände auswirken und uns Menschen dabei helfen, diese, ohne anhaltende psychische Beeinträchtigungen zu überstehen. Dabei wurden sieben Faktoren identifiziert. Wir starten heute in unserer Reihe mit der ersten dieser sieben Säulen, dem Optimismus.
„Ein Optimist, so sagte Winston Churchill einmal, sieht in jeder Herausforderung eine Chance, ein Pessimist hingegen sieht in jeder Chance eine Herausforderung.“
Was wir sagen können ist, dass Optimismus eine Geisteshaltung ist. Es ist ein Prozess, welcher in unserem Denken stattfindet und zu einer nahezu unerschütterlichen inneren Haltung führt. Sowohl durch die Resilienzforschung als auch durch andere Studien wissen wir heute, dass Optimismus sich positiv für- und auf uns auswirkt.
Studien von Madelon Peters zufolge, eine experimentelle Psychologin an der Universität von Maastricht, wirkt sich Optimismus neben der Lebensbewältigung auch positiv auf unsere Gesundheit aus. Dies belegen Ihre Studien.
Wir profitieren also gleich doppelt, wenn wir uns mit diesem Resilienzfaktor beschäftigen.
Können wir umprogrammieren, wie wir die Welt sehen?
Nun fragen Sie sich vielleicht, ob man diesen Faktor überhaupt beeinflussen kann. Die Antwort lautet JA. Zwillingsstudien zeigen, dass eine optimistische oder pessimistische Lebenshaltung nur zu etwa 25 Prozent angeboren ist – das ist weniger als andere Persönlichkeitsmerkmale. Den Rest gucken wir uns vielfach ab, besonders von den Eltern. Dies zeigt also, dass wir das gelernte auch umlernen können. Hier spielt ganz stark das Thema Glaubenssätze und Muster, welche wir über die Welt haben und welche unsere Gedankenwelt bewusst- und unbewusst beeinflussen, eine Rolle. Wenn wir also an unserem Optimismus arbeiten wollen, ist es äußerst lohnenswert und ein guter Startpunkt, bei unseren Glaubenssätzen anzufangen. Denn diese definieren maßgeblich unsere Sicht auf die Welt. Hilfe hierzu finden Sie in meinem eBook zum Thema Glaubenssätze.
Eine Arbeit des Geistes
Wie bereits oben erwähnt, bilden Glaubenssätze einen starken Punkt darüber, wie wir unsere Welt wahrnehmen und wie wir sie sehen. Da sowohl optimistische als auch pessimistische Sichtweisen unserer Geisteswelt entspringen, ist die Arbeit an diesem Faktor auch immer eine Arbeit im Geiste. Es ist ein intensives Analysieren und Forschen, wie wir die Dinge um uns herum, die Ereignisse und Geschehnisse interpretieren und deuten. Aus persönlicher Sicht, diese ist subjektiv und nicht mit Studien belegbar, ist Optimismus für mich ein Konglomerat aus Glaubenssätzen, Vorstellungskraft, neutraler Offenheit, gezieltem Wunschdenken, Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen. Ich glaube, wenn wir uns bewusst machen, dass alles im Leben zwei Seiten hat, eine gute und eine weniger gute, wir dies akzeptieren, uns auf die gute Seite fixieren und unsere Handlungen danach ausrichten, finden wir immer einen Weg hin zum Optimismus.
Wie kann man seinen Optimismus verbessern?
Menschen, die in Studien ein paar Tage lang bewusst aufschrieben, was sie glücklich macht, fühlten sich bald insgesamt glücklicher. Madelon Peters glaubt, dass alle Menschen „Spielraum“ für zuversichtlichere Gedanken haben, bis auf die eingefleischtesten Pessimisten. Sie setzt auf sogenannte Visualisierungstechniken, um positivere Zukunftsaussichten zu bewirken. Dabei schreiben Probanden unter Anleitung eines Mitglieds von Peters Team zunächst auf, was sie sich für ihre Persönlichkeit, ihre Beziehungen und ihr Arbeitsleben wünschen. Anschließend bekommen sie einen MP3-Spieler mit nach Hause und malen sich jeden Abend vor dem Schlafengehen mithilfe eines Sprechers Szenarien aus, in denen ihre Wünsche wahr werden. Erste Ergebnisse zeigen: Die Methode wirkt. Wer täglich nur fünf Minuten über eine Wunschzukunft tagträumt, denkt bereits nach kurzer Zeit optimistischer.
Dies soll eine kleine Anregung sein, was Sie für Ihren Optimismus tun können. Ein intensives Auseinandersetzen mit sich und seiner persönlichen Geisteswelt ist aus meiner Perspektive unumgänglich. Wer also etwas für sich, seine Resilienz und seine Gesundheit tun möchte, wird Zeit aufwenden müssen um sich selbst besser gewahr zu werden, an Selbsterkenntnis zu gewinnen und seine Gedanken neu auszurichten.
Fazit:
Optimismus wirkt sich nachweislich auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit aus und ist beeinflussbar. Wer also nicht zu den glücklichen zählt, die sowohl erblich als auch durch entsprechende Vorbilder während der Sozialisation eine starke Portion Optimismus von Haus aus mitbringt braucht sich nicht zu sorgen, wir können diesen Faktor auch zu späterer Zeit aufbauen.
Die schönste Erkenntnis finde ich ist, dass uns Tagträumen gepaart mit einer Prise Wunschdenken bereits hilft. So können wir unserer Fantasie wieder einmal freien Lauf lassen und unser inneres Kind begeistern. Es wird Ihnen dafür danken!
Wenn Sie bei dieser Arbeit Unterstützung wünschen bin ich gerne für Sie da.
Alles Liebe
Pierre Alexander Hilbig